Weil das Jahr 2023 einige besondere LARP-Momente hatte, habe
ich mich entschlossen, erstmals einen Jahresrückblick zu schreiben. Ich gehe
dabei durch meinen Kalender und schreibe mal auf, was mich so bewegt hat. Dabei
geht es nicht ausschließlich um Cons, sondern um alle Termine, die irgendwie
mit LARP zu tun haben.
Da wäre als erstes ein Termin im Januar, als wir uns in
Hamburg mit Janny und Conni zum Essen getroffen haben. Es kommt selten vor, daß
ein Treffen klappt, wenn andere LARPer im Norden unterwegs sind. Umso mehr habe
ich den Abend mit den beiden lieben Freundinnen und meiner Frau in der
Hamburger Fischerstube genossen.
Im März ging es weiter mit den Planungen der Blauen Vorcon
und entsprechenden Discord-Konferenzen. Das Piratenlarp im Blauen Lager des
Drachenfestes gehört zu meinen liebsten Veranstaltungen. Die Arbeit in der Orga
für die Blauen Vor- und Nachcons macht mir unheimlich Spaß und weil wir dort
ein supertolles Team sind, kann ich mich in der Orga auf den OT-Teil
beschränken und muss nicht den ganzen Plot kennen und kann den also auf den
Cons mit „bearbeiten“.
Am 1. April stand eine Tour zum geplanten Gelände der Vorcon
an, zusammen mit Marcel haben wir uns den Zeltplatz angesehen, um zu
entscheiden, ob der passt. Und das tat er. Was man eben so am Samstag macht,
halt insgesamt 6 bis 7 Stunden Autofahren, um 20 Minuten im Regen über einen
Zeltplatz zu laufen.
Dann im April zum dritten Mal in den Wilden Westen nach
Forrest Town. Dieses miese kleine Drecksloch hat mir einige der schönsten
Momente meines LARP-Lebens verschafft. Auch diesmal war es eine Achterbahn der
Gefühle und zum zweiten Mal ist ein Charakter von mir gestorben. Aber es hat
sich gut angefühlt und es hat gepasst. Dieser Mann, Bud Flannigan, hat alles
verloren. Auf der Con davor die Liebe seines Lebens, auf dieser Con seine beste
Freundin (vor seinen Augen erschossen). Als wir Annie beerdigt haben, fiel sein
Blick auf dem Friedhof auf das Holzkreuz von Pat (die Liebe, die auf der Con
davor gestorben ist) und da war es eigentlich mit dem Charakter vorbei. Ich
hatte eine schöne Szene auf dem besagten Friedhof mit einer „Whiskey“-Flasche.
Die war tatsächlich so emotional anstrengend, daß ich am Con-Freitag um 22 Uhr
im Bett lag. Am Samstag ist Bud dann selber draufgegangen und es war toll.
Danke, Slami!
Im Mai dann die Blaue Vorcon. IT in Asleifs neuer Siedlung
auf der Blauen Insel. Und kaum ist Asleif Gouverneur, wird er auch schon in die
Ehe getrickst. Noch so ein besonderer Moment in diesem LARP-Jahr, eigentlich
sollten es nur ein paar TL werden, aber dann stand der Hüter der Insel vor uns
und Asleif hat plötzlich ne Frau und Jona nen Nachnamen. Ich bin schon gespannt,
was passiert, wenn Jona den Captain kennenlernt.
Im Juni haben wir uns mit zwei anderen lieben LARPer-Freunden,
Jana und Kevin, zum Sushi-Essen getroffen. Meine Frau ist bei sowas immer gerne
dabei, nur bei Cons halt nicht. Ich weiß nicht, ob Jana mich da schon für ihre
Wizarding World Con angeheuert hatte, ich glaube fast ja. Jedenfalls war das
Sushi lecker und die Gespräche spannend.
Im Juli dann recht spontan nach Tortuga gereist, weil es mit
dem ZDL nicht geklappt hat. Ich war vor Jahren einmal auf Tortuga und hatte
nicht die besten Erinnerungen an die Con. Ich lagerte hier bei der Void Wind
Crew, der Crew meiner IT-Frau Jona und diesmal war die Con viel besser. Es
waren viel mehr Crews aus dem Blauen Lager vom Drachenfest vor Ort, ich hatte
einige schöne Szenen inklusive eines Duells, was meine IT-Frau mir eingebrockt
hat und mein Sekundant in eine Einladung zum kulturellen Austausch beim
Rumkapern-Tasting bei Slow Harry von der Bloody Mary wandeln konnte. Beim
allgemeinen Boxturnier habe ich mir leider die Schulter geprellt, als ich mich
auf den Boden geworfen habe. Davon hatte ich noch einige Zeit etwas.
Ebenfalls im Juli habe ich von Mandy, die auch bei der Caida
spielt, mein sechstes Tattoo erhalten, genauer gesagt die erste Session. Ein
tolles Handpoke auf der rechten Brust von einem Segelschiff vor einem riesigen
Mond. Ich liebe es. Die erste Session dauerte sechs Stunden und sowohl Mandy
als auch ich waren durch danach. Aber Handpokes heilen bei mir sehr schnell.
Dann Ende Juni das Haupt-Event meines LARP-Jahres, das
Drachenfest. Diesmal haben wir kurz davor erfahren, daß das Blaue Lager den
Lagerplatz mit dem Grünen Lager tauschen würde. Nach Jahren direkt an der Stadt
und an den Duschen eine heftige Umstellung, letztlich war es nicht so schlimm,
wie befürchtet. Die Lasersonne blieb aus und es war insgesamt regnerischer als
im Jahr davor, aber zum Glück kein Schlammageddon 2.0, auch wenn ein heftiger
Sturm am Anreisetag einige Zelte im Kupfernen Lager geschrottet hat. Zum Glück
wurde niemand schwer verletzt, soweit ich weiß. Auf dem Drachenfest hatten wir
eine sehr schöne Szene mit dem Kupfernen Hohepriester, den wir (verabredet)
entführten und im Caida-Lager bearbeiteten. Da wir ihm den Blauen Weg nicht in
den Kopf prügeln konnten, haben wir ihm den Caida-Jolly und meinen IT-Namen auf
den Rücken tätowiert und „Oben-Ohne“ nach Hause geschickt. Nun gibt es einen
Steckbrief von Asleif im Kupfernen Lager. Ich bin sehr gespannt, was sich
daraus noch entwickelt.
Der August begann mit einer Geburtstagsfeier in Wiehl bei
Beate und Meter. Trotz langer Anreise war es eine schöne Feier. Die beiden
haben ein traumhaftes Grundstück.
Sonst gab es im August diverse Planungscalls für die
Nachcon.
Im September war ich auf dem Barschenfest, die zweite
Hauptcon für die Piratencrew. Leider habe ich vom Autovermieter keinen Kombi
bekommen, weswegen ich den Plan, im Auto zu schlafen kurzfristig aufgeben
musste. Da leider einige Crewmitglieder kurzfristig nicht anreisen konnten,
konnte ich einen Schlafplatz in der Unterkunft übernehmen. Auf der Con selber
hatten wir ein Turnier, Pirate Style, bei dem ich natürlich teilnahm und ein
langjähriger Charakter eines anderen Spielers ist ermordet worden. Wir hatten
ein bisschen Beef mit der Tir na Nog, also alles in allem viel Spaß!
Eine Woche später ging es direkt mit der Blauen Nachcon
weiter. Mein Highlight hier der Blauschach-Boxkampf gegen Shorty, der
Boxmeister des Blauen Lagers gegen den Blauschach-Großmeister des Blauen
Lagers. Mit Shots zwischen den Runden. Das Ganze endete in einer
Massenschlägerei und wir haben uns die Wetteinsätze mit dem Veranstalter
geteilt, also typisch blauer Ausgang.
Ich war zwischenzeitlich noch für eine weitere Wizarding
World Con als NSC angeheuert worden und die ersten Calls dafür hatten wir auch
im September.
Im Oktober war es dann so weit, Aurorenlarp auf Gut Orla. In
vielerlei Hinsicht eine Premiere. Erste Wizarding World Con, erste Con auf dem
Gut und damit erstmals nur ne schlappe Stunde Anfahrt. Das Gelände hat mich
nicht überzeugt, die Con, Orga und Spieler dafür umso mehr. Ich habe mich
selten so gut und nahtlos in eine LARP-Community aufgenommen gefühlt, wie hier.
Holger fiel leider kurzfristig aus, unseren geplanten Einsatz-Sim Unterricht
musste ich mit einem Ersatz NSC halten, das hat aber auch toll geklappt.
Highlight waren die plötzlich aufgeschlitzten Kehlen im Einsatz-SIMULATIONS
Unterricht und die Springer Auftritte als verletzte NSC.
Zwei Wochen später NSC-Einsatz auf der Eulenpost
Gründerzeit. Druide zusammen mit XL. Cool, mit ernstem Blick über das Gelände
zu gehen und giftige Blicke mit Salazar Slytherin auszutauschen. Highlight der
Kampf mit dem abtrünnigen Druiden (Peter, wie immer super) und ein
Springer-Einsatz, sterbender Vater eines Spielers, sehr schöne Szene.
Damit brach die Winterpause an, außer ein paar Orga Calls
lag nichts mehr an. Anfang Dezember nochmal zu einem Geburtstag nach Wiehl,
diesmal von Kathi und bei Minusgraden und Schneefall an der Feuertonne im
Garten von Meter und Beate. Ich habe mich sehr gefreut zum Jahresabschluß
nochmal einige liebe LARP-Freunde zu sehen.
Zuletzt hat Mandy mir im Dezember noch das Tattoo vom
Segelschiff fertig gemacht und damit endet mein LARP-Jahr 2023.
Es gab viele erste Male, viele Highlights und ich liebe
jeden einzelnen Moment davon. Ich freue mich auf nächstes Jahr.
Guten Rutsch!