Los geht's:
Ich bin
Asleif Eiriksson. Geboren wurde ich in der Nähe von Dremmen in Donnor. Das ist
im Norden von Eventyra in der schönsten Gegend dieses Kontinents. Ich weiß
nicht mehr, wann genau. Irgendwann im Sommer vor bestimmt inzwischen mehr als
40 Götterläufen.
Mein
Vater Eirik „die Faust“ Torgrimson war der Chief unseres Clans. An meine Mutter
kann ich mich nicht erinnern, sie starb kurz nach meiner Geburt.
Vom
Meer war ich schon immer fasziniert. Unser kleines Dorf lag direkt an der Küste
an einem eher kleinen Fjord, so daß man vom Strand aus bis hinaus in den Golf
von Dremmen schauen konnte. Ich konnte stundenlang im Sand sitzen, die Wellen
beobachten und von dem träumen, was dahinter liegen musste.
Mein
Vater zog mich mehrfach an den Ohren in die Halla, damit ich endlich
einigermaßen Lesen und Schreiben lernte. Heute weiß ich, daß er sich dabei ein
Grinsen verkniffen haben musste, denn in seinen Adern floss genauso Salzwasser,
wie in meinen.
Ich
fuhr, kaum daß ich sicher auf einem schwankenden Deck stehen konnte, oft mit
den Fischern hinaus und half auf den Booten. Als dann wieder die Zeit der großen
Fahrten gekommen war, durfte ich endlich mit hinaus auf dem Langboot. Stolz
stand ich bei meinem Vater am Heck an der Ruderstange. Keinen Blick warf ich
zurück, nur nach vorne, wo das Neue lag.
Dabei
war die erste Langbootfahrt eher unspektakulär und dauerte nur wenige Stunden.
Sie führte nach Dremmen zu einem Thing. Die Hetmänner und –frauen besprachen
die Pläne für den Sommer, welche Gegenden sich für eine Raubfahrt eignen
würden, welche Pakte geschlossen waren und wer noch welche Rechnungen offen
hatte. Das alles interessierte mich wenig. Ich trieb mich lieber am Hafen herum
und lauschte den Seebären und –bärinnen wie sie ihr Seemannsgarn sponnen.
Nicht
lange danach kam jedoch auch meine erste große Fahrt mit dem Clan. Ich wusste
natürlich nicht, daß es auch die letzte sein sollte, aber diesmal drehte ich
mich an der Mündung unseres Fjordes um und warf einen Blick zurück auf unser
Dorf, wie es im Morgennebel am Strand lag. Man konnte hauptsächlich die Dächer
und die Verzierungen am First der Halla meines Vaters sehen, davor den Wald der
Masten der Fischerboote. Dieser Anblick hat sich aus irgendeinem Grund in mein
Gehirn gebrannt, ich habe dieses Bild immer noch so deutlich vor Augen, als
hätte ich es gestern erst gesehen.
Hierhin
sollte ich nie mehr zurückkehren…
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