Samstag, 16. Juni 2018

Mein erster LARP-Charakter: Asleif Eiriksson

Asleif fing als Pen und Paper-Charakter an. Wir hatten in unserer Runde die G7-Kampagne grade abgespielt und haben eine Abenteuer-Serie im Aventurischen Südmeer gespielt.

Asleif ist gebürtiger Thorwaler, der auf seiner ersten Fahrt mit seiner Otta gegen die Al'Anfaner Sklavenhändler als einziger den Schiffburch seiner Otta überlebt hat.

Er wurde versklavt und hat sich im Laufe der Kampagne zum Captain einer Gruppe von ehemaligen Sklaven hochgearbeitete, die auf Rache an ihrem "Versklaver" aus waren und sie auch bekamen.

2010 ging ich mit diesem Charakter dann auf meine erste Con, das Drachenfest. Damals noch zusammen mit zwei anderen Spielern aus der besagten Pen und Paper-Runde. In dieser Gruppe haben wir drei Drachenfeste gespielt, danach haben sich die beiden anderen neu orientiert und ich stand mit meinem Char alleine da.

Ich habe dann per Würfelwurf entschieden, daß der Char versuchen wird, auf der IraSolis anzuheuern.

Unsere Gruppe hatte abgesprochen, daß wir auf dem Rückweg vom dritten Drachenfest in einem Sturm kentern und getrennt würden.

Ich lies den Char auf einer Insel stranden und eine Flaschenpost absetzen mit einem Hilferuf. Die Flasche habe ich OT per Post an den Captain der IraSolis, Vincenca Verani geschickt.

Die IraSolis hat mich abgeholt und da ich dem Captain damit mein Leben schuldete, wurde ich ihr Leibwächter, später Erster Offizier.

Als Vincenca verschwand und die Mannschaft sie in Abwesenheit und ohne den ersten Offizier absetzte, heuerte Asleif ab und suchte den Captain auf eigene Faust. Dies war erfolglos und Asleif heuerte auf der Caida del Sol bei Captain Zykkar an.

Asleif spiele ich primär auf Drachenfest und Barschenfest, bislang zweimal bei den Katakomben und einmal auf Tortuga. 2018 auf erstmals beim Zeit der Legenden. Dort nicht Vollzeit, da ich auch noch eine NSC-Festrolle hatte.

In der nächsten Zeit plane ich, eine Fortsetzungsgeschichte über Asleifs Leben zu schreiben und hier zu veröffentlichen. Dort werden auch Dinge drinstehen, die nicht jeder ohne Weiteres IT wissen kann. Wer von den geneigten Lesern mit Asleif spielt, sollte das vor dem Lesen der Geschichten bedenken.

Als Parfumeur auf der Con

Nun war alles fertig und organisiert, die üblichen Katastrophen sind eingetreten (Mitspielerin kurzfristig ausgefallen) und eine ganze Kiste Spielzeug für einen Parfumeur war gepackt.

Ich bin nicht so schnell ins Spiel gekommen, wie ich gehofft hatte, das lag zum einen daran, daß ich vor Ort doch nochmal einen kleinen Blues-Anfall wegen des getöteten Chars hatte, zum anderen ging es mir am ersten Tag körperlich nicht sooo gut, Kopfschmerzen und übermüdet, weil schlecht geschlafen. Daher war ich am ersten Tag sehr passiv und habe viel unter meinem Pavillon gesessen.

Später wurde es besser, die Parfum-Idee wurde gut angenommen und ich konnte schnell dem König selber ein Parfum verehren. Ich frage mich immer noch, warum ich mich danach nicht sofort "königlicher Hoflieferant" genannt habe...

Bei den großen, dramatischen Momenten, die diese Conreihe ausmachen, habe ich mich im Hintergrund gehalten und beobachtet, politisch sollte mein Charakter eher passiv bleiben.

Trotzdem hatte ich meinen Anteil an der einen oder anderen Intrige, ein wenig Informationsbeschaffung für den Principe, ein wenig eigene Intrige gegen die Modjovertas, mit denen ich mit vorne rum angefreundet habe und hintenrum betrogen wo es ging. Das war spaßig, an der Stelle danke an die Mitspieler.

Erstaunlicherweise ist von der Glassammlung fast nichts kaputtgegangen, eine Flasche ist an einem Zeltgering beim Runterfallen zerbrochen, alles andere hat die Tour überstanden. Eine Holzkiste ist einem Angriff der Kalden zum Opfer gefallen, aber das war IT und das ist OK.

Erst nach der Con habe ich passende Pipetten für die Probenflaschen gefunden, das wird nächstes Jahr besser.

Eigene Parfums habe ich einige verkauft, die Rezepte sind notiert.

Für nächstes Jahr werde ich mir noch ein weiteres Set von Duftstoffen bestellen und auch diese Fläschchen und die Proben von fertigen Parfums alle IT-tauglich beschriften.

Der Char macht Spaß und ich freue mich darauf ihn wieder zu spielen.

Einen neuen Charakter entwickeln - Jean-Pierre LaChasse Teil 2

Zwischenschritte

Die Stiefel, Hemden und Hosen sind in Arbeit, die ersten Glas-Dinge für Düfte sind auch schon hier, der Gehstock ist bestellt.

Als nächstes muss ich noch eine weitere Ladung Glas-Sachen durchsehen und danach langsam planen, wie ich den ganzen Glaskram heil zur Veranstaltung bringe.

Dann steht noch eine Abstimmung mit meiner Mitspielerin an, die eine Giftmischerin spielen wird und weitere Planungen für die Con.

Beim Durchsehen einer LARP-Kiste habe ich einen Fächer gefunden, der vom Stil her sogar passt und zwei Schmuckbroschen, die sich gut am Revers meiner Jacke machen.

Erste Geschäftsbeziehungen sind auch schon geknüpft.

Es wird.

Einen neuen Charakter entwickeln - Jean-Pierre LaChasse Teil 1

Nun war also mein bisheriger Broken Crown-Charakter, Thorgrimm, tot. Auf dem Heimweg von der Con, auf der er gestorben ist, gingen mir natürlich viele Dinge durch den Kopf und eines davon war die spontane Idee für meinen neuen Charakter.
Im Grunde waren alle Grundlagen sofort da. Ein Parfumeur, französischer Akzent und Name, wo passt der hin? Klar, nach Aquilien. Er wird Parfum-Zutaten mithaben, vor Ort Parfums mischen, er wird Handschuhmacher sein und wenigstens Maße vor Ort nehmen, er wird Duftstoffe sammeln und Proben nehmen.
Damit kommt ein Charakter überall hin, in jedes Lager rein und auch dicht an hohe Persönlichkeiten heran.
Das alles war mir am Ende der Heimfahrt klar.

Nach einer Nacht darüber schlafen, fand ich es immer noch cool, also stand die Entscheidung, damit weiterzumachen.

Dann kamen weitere Ideen dazu: er wird Kunden, die ein Parfum wollen, dazu bringen zu Reden. Erinnerungen, Träume, Erlebnisse erzählen, um diese in ein Parfum umzusetzen. Vielleicht verraten sie dadurch auch Geheimnisse.
Er wird keine Polsterwaffe tragen. Das wird mein erster Charakter ohne Polsterwaffe. Er wird einen kleinen Vorderlader haben, aber den wird er mit der linken Hand und nicht sehr geschickt benutzen. Darum wird er Leibwachen anzuheuern versuchen.

Gewandungsplan:
-Breitkrempiger Hut
-Thigh High Longboots
-2 Stehkragenhemden, einmal einfarbig, einmal mit Blumenmuster
-2 Kniebundhosen
Das muss angeschafft, bzw. genäht werden. Da ich nicht selber Nähen kann, hole ich mir Hilfe von einer lieben LARP-Freundin, die mir damals schon die Kalden-Gewandung genäht hat.

2 Jacken habe ich schon, dafür nehme ich meine Asleif-Jacken. Hier sind nur Kleinigkeiten zu ändern: beide sind an der oberen Kante am Rücken mal eingerissen und geflickt worden. Dort ist die mittlere Naht aufgerissen. Diese werden nochmal ordentlich geflickt und dabei werde ich quer kleine Lederstreifen einnähen, damit die Naht Querbelastungen, wie sie beim Anziehen auftreten, besser aushält.
Außerdem werde ich die Knöpfe ersetzen, damit die Jacken mehr "Bling" haben.

Dazu kommt ein Gehstock mit einer schwarzen Rose am Knauf.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Der Tag, an dem Thorgrimm dem Khan NICHT auf die Fresse gehauen hat...

Schon oft hatte ich in meinem LARP-Leben Situationen, bei denen ich hinterher im Rückblick gedacht habe "das hätte viiiieeeel cooler ausgehen können".

Eine davon war diese:

Broken Crown II, mein erstes BC als Thorgrimm, Hersir von Kalden. Noch komplett ohne eigenen Clan und als "Anhang" des Fürstenhauses der Arden vor Ort.

Der Charakter hatte damals ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zur Heerführerin des Khanats. Nun kam ein Hilferuf aus dem Khanatslager, die Aquilianer ständen angriffsbereit vor dem Lager.

Kalden rückte also mit seinem Hersir aus, um den Freunden zu Hilfe zu eilen. Voll gerüstet kamen wir ins Lager, die Heerführerin kam auf mich zu und ich wollte grade gehetzt fragen, wo der Gegner ist, als mir auffiel das sie seltsam ruhig war, angesichts eines bevorstehenden Angriffs. Sie ging an mir vorbei mit den Worten, sie müsse mit den Schamanen sprechen.

Thorgrimm ging weiter durch das Lager und kam auf den Khan zu der ihn angrinste und sagte "Wie schön, das Kalden meiner Einladung zu diesem kleinen Spaß gefolgt ist." Es stellte sich heraus, daß mitnichten ein Angriff bevorstand, sondern der Khan hatte Aquilien und Kalden "eingeladen" in der Hoffnung, daß es Streß gäbe.

Thorgrimm hat daraufhin die Kämpfer sich in den Schatten setzen lassen und ist mit dem Khan in seinem Zelt Tee trinken gegangen. Danach sind die Kalden wieder nach Hause gegangen.

Wieviel cooler wäre es gewesen, wenn Thorgrimm auf die Ansprache des Khans etwa so reagiert hätte: "WIE KANNST DU KLEINES MÄNNCHEN ES WAGEN, DIE KÄMPFER KALDENS ZU MOBILISIEREN, UM EINEN KLEINEN SPASS ZU VERANSTALTEN?!" *Faust ins Gesicht des Khans
"KALDEN! WIR RÜCKEN AB!"

Ich hoffe, irgendwann mache ich sowas nicht nur hinterher in meiner Phantasie...

Sneak Peek auf den neuen Charakter

Ich schreibe im Moment Texte über den neuen Charakter und wie ich ihn entwickele. Den Großteil davon werde ich erst nach dem Broken Crown veröffentlichen, damit nicht alle Überraschungen vorher gespoilert werden.

Aber einen kleinen Sneak Peek kann ich mir nicht verkneifen...


Die Stoffe für die neue Klamotte...

Ausrüstung in Pakistan kaufen

Dualität des Menschen par excellence...

Für den neuen Charakter brauche ich neue Stiefel. Wie auch bei meinen anderen Klamotten, kann ich selten was von der Stange kaufen, bei Schuhgröße 51 mit breiten Füssen, sind grade IT-taugliche Stiefel nicht einfach zu finden und meist geht kein Weg an der Maßanfertigung vorbei.

Meine ersten Stiefel habe ich bei einem deutschen Hersteller gekauft. 180 EUR für Maß-Stiefel aus deutscher Produktion sind absolut OK. Und für mich auch erschwinglich, wenn ich "nur" ein Paar Stiefel brauche.

Wie wir aus "Game of Thrones" wissen, ist alles vor dem Wort "aber" Pferdekacke.

Aber...

Nun brauche ich diesmal nicht nur ein paar Stiefel, sondern eine ganze Ausrüstung inkl. Klamotten und "Requisiten". Da alles, was Klamotte heißt, ebenfalls Maßanfertigung ist, wird sie teurer als von der Stange, auch wenn eine liebe Freundin die Klamotten näht.

Darum habe ich die neuen Stiefel bei einer Firma in Pakistan bestellt, die Stulpenstiefel in 51 für unter 100 EUR herstellen kann und auch bei anderen Ausrüstungsteilen erstaunlich niedrige Preise hat.

Es kam bei den Preisen die Frage auf, ob sie Preise eventuell durch Kinderarbeit erzielt werden.
Eine direkte Nachfrage bei der Firma ergab erwartungsgemäß die Antwort "keine Kinderarbeit bei uns".

Ich habe mir bei der Auswahl der Stiefel zugegebenermaßen keine Gedanken darüber gemacht, sondern wurde durch den Einwand einer anderen Freundin auf diese Möglichkeit aufmerksam.

Ich kann mit meinen Möglichkeiten hier und jetzt nicht abschließend klären, ob dieser Hersteller Kinderarbeit nutzt oder nicht. Ich bin außerdem der Meinung, daß die Auslagerung von Jobs in Billiglohnländer ein Verhalten ist, das zum Kotzen ist und nun bin ich bei dieser Bestellung nicht besser, als die großen Firmen und Konzerne, deren Verhalten ich nicht in Ordnung finde.

Siehe erste Zeile dieses Posts...

Ich habe auch nie abgestritten, daß ich ein Mensch bin, der der menschlichen Dualität unterliegt. Oder weniger hochtrabend: auch mir ist das Hemd näher, als die Hose.

Diese Bestellung läuft nun dort und mit der Möglichkeit, daß die Stiefel durch Kinderarbeit hergestellt werden, werde ich nun leben müssen.

Ich habe auch keine Patentlösung für dieses Dilemma, diese Apologese hilft gar nix und niemandem, soweit ist mir das klar.

Freuden der Globalisierung...


Mittwoch, 7. Februar 2018

IT- und OT-Wissen

Kann man IT- und OT-Wissen trennen? Beziehungsweise OT-Wissen im Spiel ausblenden und nicht verwenden oder seine Handlungen nicht davon beeinflussen lassen?
Man kann anzweifeln, daß das funktioniert. Ich persönlich habe den Vorteil, daß ich sehr vergesslich bin, was Details angeht.

Im Broken Crown-Umfeld gibt es eine Einrichtung namens Kampagnentreffen. Kurz gesagt werden hier Handlungen und Aktionen der Fraktionen zwischen den Hauptveranstaltungen geplant. Ich habe an zwei solcher Treffen teilgenommen und dort dann natürlich OT-Wissen erhalten, das mein Charakter zum großen Teil IT nicht haben konnte. Ich hatte Bedenken, ob ich damit würde umgehen können. Letztlich hatte ich damit kein großes Problem, denn wie gesagt, ich habe ein schlechtes Gedächtnis für Details, die ich nur einmal oder ein paar Mal höre.
Im Spiel hatte ich dann manchmal Situationen in denen mir Fragmente von den Details oder Situationen einfielen, aber ich war zu tief im Spiel, um dadurch negativ beeinflusst zu werden.

Die Sache hat zwei Seiten. Die eine ist die persönliche, siehe oben. Man selber hat OT-Wissen, das einem selber eventuell das Spiel beeinflusst oder Szenen kaputtmacht.
Die andere ist das Umfeld. Man kann seinem Umfeld durch OT-Wissen Spielszenen kaputtmachen, durch "spoilern" oder durch Aktionen die vom eigenen OT-Wissen geleitet werden und anderen Spielern Aktionen vereiteln.

Das muss nicht mal absichtlich passieren. Menschen haben ein starkes Unterbewusstsein, das Handlungen beeinflusst. Das kann soweit gehen, daß man sich selber gegenüber verleugnet, daß z. B. die eigene Aktion grade von Wissen geleitet wird, das der Charakter nicht haben kann.

Natürlich kann man das nicht abschalten. Man kann nicht sein eigenes Wissen soweit reduzieren, daß man nicht mehr weiß als sein Charakter. Das funktioniert schon strukturell nicht. Man kann es aber meiner Meinung nach reduzieren. Zum Einen, indem man sich dieser Situation bewußt wird und sich vielleicht mit dem Anziehen der Gewandung einen kleinen Moment Zeit nimmt, auch "im Kopf" umzuschalten.

Zum Anderen denke ich, daß der Grad der Immersion dazu beiträgt, die Handlungen des Charakters mehr und mehr auf dem Wissen das Charakters basieren zu lassen.

Immersion wiederum hängt nicht nur von der äußeren Situation ab, sonder fängt auch wieder bei einem selber an. Wie sehr bin ich bereit, mich auf das Spiel als ein Charakter einzulassen? Wie stark ist meine Fähigkeit zum "Suspense of disbelieve"?

Ich merke beim Schreiben, daß hier der Punkt ist, an dem LARPer und Schauspieler dasselbe tun. Sich auf eine Rolle einlassen und als eine Rolle agieren.

Nachsatz zu Texten wie diesem: mir ist schon klar, daß ich hier keine weltbewegend neuen Erkenntnisse beschreibe. Solche Gedanken wie oben haben andere schon mehrfach und besser formuliert, als ich. Aber dies hier ist mein Blog, da schreibe ich meine Gedanken und Meinungen in meinen Worten rein. Mehr soll das nicht sein.

Montag, 5. Februar 2018

Der Auslöser für einen neuen Blog

Ein für mich wichtiger Charakter ist vor kurzem gestorben. Da ich nun bewußt wieder bei "Null" anfange, einen neuen Charakter zu entwickeln und zu erschaffen, wollte ich die Gelegenheit nutzen und dies in einem neuen Blog dokumentieren.

Diesen Text habe ich bereits bei Facebook und im Forum der entsprechenden LARP-Veranstaltung gepostet. Aus Gründen der Vollständigkeit wiederhole ich ihn hier nun:

So, wie schon angekündigt nochmal ein paar Worte zum Charaktertod von Thorgrimm, meinem Broken Crown-Charakter. Wall of Text incoming...
Der Char wurde auf einer Vorcon am ersten Abend ungeplant getötet, ungeplant meint, mit mir nicht abgestimmt, kam für mich völlig überraschend.
Es ist ja bekannt, daß Shellys Charakter Berit, IT Thorgrimms Halbschwester, Thorgrimm getötet hat. An dieser Stelle ein großes Kompliment an Shelly, die Vorbereitung und Ausführung waren exzellent und haben zu einer Mordszene geführt, die ich gerne mit dem Charaktertod belohnt habe.
Das war nun mein erster „echter“ Charaktertod. Ich larpe seit 2010 und mein Drachenfest-Charakter Asleif ist seitdem zweimal gestorben, aber immer auf dem Drachenfest und daher ist er via Limbus wiedergekommen. Der Limbus ist natürlich nochmal eine eigene Erfahrung, nimmt aber dem Charaktertod ein bisschen seinen Schrecken.
Wir larpen, um Dinge zu tun und zu erleben, die wir im Alltag nicht tun und erleben können. Ich habe durch den Charaktertod tatsächlich zumindest ansatzweise die berühmten 5 Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross erlebt. Natürlich nachträglich: ich war wütend (Anger) auf Shelly, weil die Szene so gut war und mir nichts anderes übrig blieb, ich habe in Gedanken verhandelt (Bargaining) nämlich mit der SIM, es war alles nur ein Trick, Thorgrimm lebt in Wirklichkeit und hat alle nur getäuscht, ich war traurig (Depression) weil ein lange gespielter und etablierter Charakter weg ist, mit dem ich noch Pläne hatte.
Letztlich habe ich es akzeptiert (Acceptance), einfach weil es neue Möglichkeiten eröffnet und insgesamt eine positive Erfahrung war.
Mir war vorher klar, daß der Charakter sterben könnte, das ist schließlich das Grundkonzept des BC. Das war aber rückblickend eher „abstraktes“ Wissen. Das Ganze ist für mich durch dieses Ereignis nochmal eine Nummer realer geworden und das ist durchaus kein Nachteil. Ich werde nun nicht meine Charaktere „verheizen“, aber die Hemmschwelle ist (glaube ich) gesunken. Das wird sich zeigen.
Sicher weiß ich, daß ich durch diesen Char-Tod ausgelöst, auf die Makrabar „RAN-Chaos“ Con fahre. Ich denke, wenn es Thorgrimm noch gäbe, hätte ich das nicht gemacht. Insofern habe ich „Blut geleckt“, was das Char-Sterben angeht. Wen es interessiert, ich werde dort einen kaldischen Söldner spielen, damit wenigstens ein Kalde von mir mit der Waffe in der Hand sterben kann… 😉