Donnerstag, 13. Juni 2019

Asleif XII


Nicht zuletzt durch das auffällig am Strand platzierte Schiff wurde man in Skilla auf uns aufmerksam. So einige hatten scheinbar ein Hühnchen mit El Barrakuda zu rupfen und wollten sich uns anschließen.

Wir hatten schnell viel mehr Interessenten, als Platz auf unserem Schiff war. So nahmen wir uns vor, das nächste Schiff möglichst ohne Schäden zu übernehmen.

Das gelang uns auch und damit war der Grundstein gelegt. Wir nannten das Schiff ebenfalls Schwarzer Kalmaar mit diversen Tarnnamen und besetzten es mit uns treuen Leuten. Im Gegenzug mussten die sich verpflichten, einen Anteil abzuliefern und alle Karten und Unterlagen zu El Barrakudas Organisation. Auch mussten sie bereit sein, jederzeit mit uns zusammen ein Ziel anzulaufen.

Das machten wir noch ein paar Mal und schließlich fuhren 5 Schiffe in der Schwarzen Kalmaar-Flotte und eine kleine Lorcha, ein Segler für 10 Mann, lag in Skilla auch bereit.

In dieser Zeit verloren wir leider auch Trom. Bei einem Gefecht waren wir zu unvorsichtig und ließen es zu, daß ein paar Gegner sogar auf unser Schiff kamen. Wir hatten sie zwar schnell im Griff, aber bei diesem Scharmützel hatte es den Kulko erwischt. Nachdem wir die Gegner ausgeschaltet und Trom ein anständiges Seemannsbegräbnis gegeben hatten, standen wir alle bei einem Rum zusammen und nachdem die Geschichten über Trom auserzählt waren, kam die Frage auf, wer nun Kulko sein sollte.

Ich mache es kurz: diesmal wählten sie mich. Es war ein komisches Gefühl, erstmals auf dem Achterkastell zu stehen und Befehle zu geben statt zu erhalten. Imja und Tynda unterstützen mich, wo sie konnten.

Wir sammelten immer mehr Informationen und unser auffälliges Interesse an El Barrakuda sprach sich immer weiter herum. Zur besten Zeit hingen von Imja, Tynda und mir Steckbriefe aus, die Belohnungen von 100 Goldstücken auf unsere Ergreifung und Auslieferung an El Hammur auslobten. Wir hatten sie wie Trophäen in unserem Hauptquartier ausgehängt.

Auf der anderen Seite erhielten wir von Gegnern von El Hammur durchaus auch Unterstützung, zum Beispiel einen Kaperbrief von Amani Harun, der Herrscherin des Harunreichs, einem kleinen Königreich, das sich in Konkurrenz zu El Hammur befand, aber ohne Sklaverei auskam.

Wir hatten schließlich durch die erbeuteten Karten und Schiffslogbücher genug Informationen, um das Hauptquartier von El Barrakuda ausfindig machen zu können. Das Schlitzohr residierte quasi vor aller Augen auf einer Festungsinsel in den Mangrovensümpfen vor El Hammur.

Mit einer kleinen Gruppe und der Lorcha machten wir eine Erkundungsfahrt in das Gebiet. Die Insel war hervorragend gesichert, ihr kleiner Hafen lag in einer Wehranlage, die Einfahrt von zwei Geschütztürmen mit schweren Rotzen geschützt. Wenn hier feindliche Schiffe auftauchten, hätten sie kaum eine Chance.

Wir umrundeten die Insel, die andere Seite war nicht durch Mauern geschützt aber zwischen dem Strand und El Barrakudas Hauptquartier lag eine hohe Bergkette. Soweit wir sehen konnten, könnten geübte Kletterer diese an einer Stelle überwinden und direkt in einen der Türme eindringen, wenn die Besatzung abgelenkt war.

Unser Plan nahm Gestalt an. Eine Gruppe mit den besten Kletterern würde mit der Lorcha am Strand anlanden und den Turm einnehmen. Die Türme würde das schlechteste unserer Schiffe mit einer Rumpfbesatzung ablenken. Die restlichen Schiffe würden außer Sicht warten, bis die Türme unter Kontrolle waren und dann den Hafen stürmen…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen