Mittwoch, 10. April 2019

Asleif IV

Ein Hinweis: um Copyrightprobleme zu vermeiden, habe ich einige Dinge umbenannt. Die ersten drei Einträge sind entsprechend überarbeitet, ansonsten unverändert.
Und nun weiterhin viel Spaß...


Mir den Namen und den Jolly einprägen, war fürs erste auch alles, was ich mit El Barrakuda machen konnte. Die Aufseher trieben uns Sklaven tagsüber dermaßen an, daß wir abends wenig mehr tun konnten, als ein paar Bissen zu essen, etwas zu trinken und dann in unserer Hütte auf dünnen Bastmatten mehr oder weniger ohnmächtig zusammenbrechen.

Wir mussten auf der Tabakplantage arbeiten und nebenher immer wieder eine furchtbare Schlingpflanze ernten, aus der die Taue hergestellt wurden. Die Schlingen mussten dazu mehrere Tage in einem Wasserbottich eingeweicht und immer wieder durchgeknetet werden. Die Mistdinger gaben dabei irgendeinen Mist in das Wasser ab, der uns die Handflächen verbrannte, so daß die Hände roh, rissig und blutig wurden.

Tage wurden zu Wochen, Wochen zu Monaten. Wir gewöhnten uns tatsächlich an den Ablauf und trotz des miesen Essens kamen wir einigermaßen zu Kräften. Schließlich waren die Aufseher auch nicht blöd, sie hatten nichts davon, uns zu Tode schuften zu lassen, dann würde ja niemand die Drecksarbeit machen.

Ich lernte die Mitgefangenen besser kennen. Die beiden, die auf dem Schiff neben mir gesessen hatten, hießen Trom Adersin und Imja Aljeff. Er stammte irgendwo aus dem Kaiserreich und war schon sein ganzes Leben auf See gewesen, mal als ehrlicher Kauffahrer, mal als Pirat. Imja war rusischer Herkunft und scheinbar vor irgendwas auf der Flucht gewesen. Sie gab sich sehr geheimnisvoll, war zwar nett und meistens fröhlich, hatte aber irgendetwas an sich, daß mir eine Gänsehaut machte, wenn ich mit ihr sprach.

Auf der Insel lernte ich noch mehrere andere kennen, unter anderem Tynda. Trotz unserer Lage war sie immer fröhlich und schien jede Blume und jeden Vogel beim Vornamen zu kennen.

Allmählich wurde es zu einem Ritual, daß wir vier abends in der Hütte zusammensaßen und leise über unsere Lage sprachen und Beobachtungen austauschten. So schien Rinanda, die Rothaarige, die auf der Insel das sagen hatte, immer ein oder zwei Favoriten unter den Sklaven zu haben. Wir sahen abends immer einen in ihrer Hütte verschwinden.

Irgendwann schien einer ihrer Favoriten sie verärgert zu haben. Abends schmiss sie ihn hochkant aus ihrer Hütte. Am nächsten Tag lag er in seinem Blut zwischen den Hütten, den Kopf gespalten. Don Alfonso lief den ganzen Tag grinsend zwischen uns herum.

An diesem Abend kam er auf dem Rückweg zur Hütte auf mich zu und sagte, daß Rinanda mir eine Chance geben würde.

In meiner jugendlichen Dummheit war mir nicht klar, was gemeint war.
Am nächsten Tag kam Don Alfonso wieder auf mich zu. Wenn ich meine Chance nicht wahrnehmen wollte, würde er seine wahrnehmen. Rinanda hätte nicht viel Geduld.

Mit wurde endlich klar, was gemeint war. Und nach dem Essen verließ ich unsere Hütte. Die Wache vor der Tür erkannte mich, nickte fast unmerklich und sah in die andere Richtung.
Ich machte mich auf den Weg zu Rinandas Hütte und klopfte an die Tür…

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