Jetzt kamen wir an einen ersten kritischen Punkt unserer
Gruppe. Ein Teil der Sklaven wollte das eroberte Schiff nehmen, von der Insel
verschwinden und einfach irgendwo frei sein.
Imja, Tynda, Trom und mir war jedoch klar, daß das darauf
hinauslaufen würde, daß sie das Schiff im nächsten Hafen versaufen und schnell
wieder in Ketten liegen würden. Wir kamen schnell überein, daß wir einen
nachhaltigeren Plan haben wollten. Wir vier, und noch einige der anderen,
wollten Rache an El Barrakuda. Allen war jedoch klar, daß das eine langfristige
Angelegenheit war und nicht über Nacht erledigt.
Wir überzeugten die anderen, die einfach nur schnell weg
wollten, mit uns auf das Schiff zu warten, was wir eigentlich übernehmen
wollten. Danach würden wir alle mit hoffentlich beiden Schiffen nach Skilla
segeln und einen Weg finden, die auszuzahlen, die nicht mit uns Rache nehmen
wollten.
Skilla war uns von Trom vorgeschlagen worden. Die Stadt
wurde von Freibeutern dominiert und lag an der nach ihr benannten Meerenge
gegenüber von Kariba.
Letztere war dem schwarzen Bund mit den El Hammurner
Pestbeulen beigetreten. So herrschte eine Art wackeliger Waffenstillstand
zwischen den beiden Städten. Keiner wollte einen Krieg direkt vor der Haustür,
daher ließ man sich gegenseitig in Ruhe, beobachtete die ein- und auslaufenden
Schiffe jedoch mit Argusaugen.
Trotzdem beschrieb Trom uns Skilla als idealen Unterschlupf
für unser Vorhaben, wir konnten uns dort unter die anderen Freibeuter mischen
und uns in Ruhe eine Basis und einen Rückzugsort aufbauen.
Wir konnten die anderen davon überzeugen und begannen, einen
Schlachtplan zu entwickeln. Wir wollten das zweite Schiff nutzen, was uns durch
Zufall in die Hände gefallen war. Es war mit Aalen und einer Rotze
ausgestattet. Die Rotze stand am Bug und konnte sowohl nach backbord als auch
nach Steuerbord austeilen. Die Aale waren flexibel und konnten überall an der Reling
angebracht werden. Wir teilten eine Besatzung für das Schiff ein und ließen sie
das geplante Manöver üben.
Der Rest würde sich zum Teil als Wächter verkleiden und wir
würden die erwarteten Handelsgüter am Strand aufstapeln, damit alles normal
aussah.
Wir hofften, die Schiffsbesatzung an Land locken zu können
und dann am Strand zu bekämpfen. Das zweite Schiff sollte sich hinter der Insel
versteckt halten und dann herumsegeln und uns von See aus unterstützen.
Und wer sich wundert, was das für Geschütze sind: ich kannte
die auch noch nicht. Aale sind eine Art große Armbrust die halbautomatisch
Bolzen verschießt. Rotzen sind Katapult-artige Waffen, die verschiedene
Geschosse, Steine (groß oder klein), Tontöpfe mit brennbarem Material, oder
verschiedene Kugeln verschießen kann. Beides gab es in verschiedenen Größen von
leicht über mit und schwer bis teilweise überschwer. Wobei wohl höchstens
schwere Waffen auf Schiffen eingesetzt wurden, die Überschweren Varianten waren
für den Kampf an Land gedacht.
Wir hatten nun alles vorbereitet und mehrfach geübt, nun
hieß es warten…
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