Donnerstag, 2. Mai 2019

Asleif VII


Jetzt kamen wir an einen ersten kritischen Punkt unserer Gruppe. Ein Teil der Sklaven wollte das eroberte Schiff nehmen, von der Insel verschwinden und einfach irgendwo frei sein.

Imja, Tynda, Trom und mir war jedoch klar, daß das darauf hinauslaufen würde, daß sie das Schiff im nächsten Hafen versaufen und schnell wieder in Ketten liegen würden. Wir kamen schnell überein, daß wir einen nachhaltigeren Plan haben wollten. Wir vier, und noch einige der anderen, wollten Rache an El Barrakuda. Allen war jedoch klar, daß das eine langfristige Angelegenheit war und nicht über Nacht erledigt.

Wir überzeugten die anderen, die einfach nur schnell weg wollten, mit uns auf das Schiff zu warten, was wir eigentlich übernehmen wollten. Danach würden wir alle mit hoffentlich beiden Schiffen nach Skilla segeln und einen Weg finden, die auszuzahlen, die nicht mit uns Rache nehmen wollten.
Skilla war uns von Trom vorgeschlagen worden. Die Stadt wurde von Freibeutern dominiert und lag an der nach ihr benannten Meerenge gegenüber von Kariba.

Letztere war dem schwarzen Bund mit den El Hammurner Pestbeulen beigetreten. So herrschte eine Art wackeliger Waffenstillstand zwischen den beiden Städten. Keiner wollte einen Krieg direkt vor der Haustür, daher ließ man sich gegenseitig in Ruhe, beobachtete die ein- und auslaufenden Schiffe jedoch mit Argusaugen.

Trotzdem beschrieb Trom uns Skilla als idealen Unterschlupf für unser Vorhaben, wir konnten uns dort unter die anderen Freibeuter mischen und uns in Ruhe eine Basis und einen Rückzugsort aufbauen.

Wir konnten die anderen davon überzeugen und begannen, einen Schlachtplan zu entwickeln. Wir wollten das zweite Schiff nutzen, was uns durch Zufall in die Hände gefallen war. Es war mit Aalen und einer Rotze ausgestattet. Die Rotze stand am Bug und konnte sowohl nach backbord als auch nach Steuerbord austeilen. Die Aale waren flexibel und konnten überall an der Reling angebracht werden. Wir teilten eine Besatzung für das Schiff ein und ließen sie das geplante Manöver üben.
Der Rest würde sich zum Teil als Wächter verkleiden und wir würden die erwarteten Handelsgüter am Strand aufstapeln, damit alles normal aussah.

Wir hofften, die Schiffsbesatzung an Land locken zu können und dann am Strand zu bekämpfen. Das zweite Schiff sollte sich hinter der Insel versteckt halten und dann herumsegeln und uns von See aus unterstützen.

Und wer sich wundert, was das für Geschütze sind: ich kannte die auch noch nicht. Aale sind eine Art große Armbrust die halbautomatisch Bolzen verschießt. Rotzen sind Katapult-artige Waffen, die verschiedene Geschosse, Steine (groß oder klein), Tontöpfe mit brennbarem Material, oder verschiedene Kugeln verschießen kann. Beides gab es in verschiedenen Größen von leicht über mit und schwer bis teilweise überschwer. Wobei wohl höchstens schwere Waffen auf Schiffen eingesetzt wurden, die Überschweren Varianten waren für den Kampf an Land gedacht.

Wir hatten nun alles vorbereitet und mehrfach geübt, nun hieß es warten…

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