golden.
Morgenlicht.
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Ich bin kein Heiler. aber selbst mir sagt die Wunde unter meinen Fingern, dass Nadel und Faden es hier nicht tun werden. Niloufar sieht mich an, die Hand in der Heilertasche. Ich schüttele nur verzweifelt den Kopf. soviel Zeit haben wir nicht.
Mein Blick trifft wieder den Siwars, dessen Augen sich fast schon wieder schließen. Handeln. Jetzt. "Vertrau mir!" ein Flehen mehr als eine Bitte. und doch findet sie noch einen winzigen Funken Antwort in seinen Augen.
Ich atme tief ein – mehr Vorbereitungszeit habe ich diesmal nicht -, greife mit der von den eigenen Wunden noch blutigen Hand tief in die Wunde in seiner Seite, spüre sein Blut über das meine rinnen und lasse los. Lasse alles los. Mit Worten, Stoßgebeten, laut und leise und ungesagt, lasse ich alle Kraft los, die ich noch habe, all meinen Willen zu leben, die helle Flamme meines Glaubens. Für ihn. den Felsen im Ansturm unserer Feinde. für ihn, den Helden meines Wegen. Für ihn…….der mir Freund wurde. so unerwartet. der mir vertraut.
Und urplötzlich kann ich spüren, wie meine Kraft ihn trifft. erahne, wie unter dem Blut Haut zu Haut findet. Wie nicht länger sein Leben mit jedem Herzschlag aus ihm herausrinnt. Kann des Goldenen Schwingen um uns beide spüren. der uns zusammen hält. der möglich macht, was ich gebe.
und als das, was ich gebe, das, was er ist, umarmt, ist es plötzlich, als würden wir uns ansehen. und die Worte, die seine Kehle nur noch flüstern kann, hallen wie ein Echo in der Kraft zwischen uns. "es ist gut…" er öffnet noch einmal langsam, viel zu langsam die Augen. und die Ruhe, die ich darin sehe, droht mich zu zerbrechen. in diesem Moment, den ich nicht wahrhaben will, muss ich vor mir selbst zugeben, was ich doch schon seit vor der Schlacht ahne. und es ist ein Messer in meiner Seele. mein Protest ist mehr ein Wimmern denn verständliche Worte. und ich flehe den Goldenen, den Drachensang an. Federleicht spüre ich Siwars Lied im Sturm meiner Kraft. "ich kann ihn rufen hören…" und er, der soviel mehr ist, als ich es jemals zu sein vermag, lehrt mich noch in diesem Augenblick, wohin der Weg führt. und ich folge ihm.
Das leise Echo seines Liedes klingt neben dem meinen jetzt. und ich verstehe. verstehe, was ich tun muss. was ich tun will. Tränen verschleiern meine Sicht. aber ich stille den Fluss meiner Kraft. "vertrau mir…" ein Flüstern kaum, und doch spüre ich, wie er, der mir doch schon entgleitet, innehält. und in diesem Atemzug schenke ich ihm, was wir ihm längst hätten geben sollen.
Ich finde Worte für ihn. Worte, die dort, wo der Goldene uns in diesem Moment zusammenhält, zu Bildern werden. Ich schenke ihm Erinnerungen, an das, was sein wird. Kraft für den Weg, der jetzt vor ihm liegt. und so flüstere ich, die Stimme heiser vor Tränen, von den Wäldern und Berghängen, von den Dörfern und Küsten der Insel, die zu seiner Zeit Osarien hieß. und ihrer Schönheit. von der Stille des leeren Schlachtfeldes unter dem Sommermond. vom Schatten eines Tores, stark und fest gegen den Feind. und vom Sonnenaufgang, der das Gold des Banners über dem Tor zum Leuchten bringt.
als die ersten Sonnenstrahlen durch das Bild, das nur wir beide sehen, fallen, findet sein letzter Atemzug ein Lächeln.
und meine Trauer bricht sich Bahn.
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Ich bin kein Heiler. aber selbst mir sagt die Wunde unter meinen Fingern, dass Nadel und Faden es hier nicht tun werden. Niloufar sieht mich an, die Hand in der Heilertasche. Ich schüttele nur verzweifelt den Kopf. soviel Zeit haben wir nicht.
Mein Blick trifft wieder den Siwars, dessen Augen sich fast schon wieder schließen. Handeln. Jetzt. "Vertrau mir!" ein Flehen mehr als eine Bitte. und doch findet sie noch einen winzigen Funken Antwort in seinen Augen.
Ich atme tief ein – mehr Vorbereitungszeit habe ich diesmal nicht -, greife mit der von den eigenen Wunden noch blutigen Hand tief in die Wunde in seiner Seite, spüre sein Blut über das meine rinnen und lasse los. Lasse alles los. Mit Worten, Stoßgebeten, laut und leise und ungesagt, lasse ich alle Kraft los, die ich noch habe, all meinen Willen zu leben, die helle Flamme meines Glaubens. Für ihn. den Felsen im Ansturm unserer Feinde. für ihn, den Helden meines Wegen. Für ihn…….der mir Freund wurde. so unerwartet. der mir vertraut.
Und urplötzlich kann ich spüren, wie meine Kraft ihn trifft. erahne, wie unter dem Blut Haut zu Haut findet. Wie nicht länger sein Leben mit jedem Herzschlag aus ihm herausrinnt. Kann des Goldenen Schwingen um uns beide spüren. der uns zusammen hält. der möglich macht, was ich gebe.
und als das, was ich gebe, das, was er ist, umarmt, ist es plötzlich, als würden wir uns ansehen. und die Worte, die seine Kehle nur noch flüstern kann, hallen wie ein Echo in der Kraft zwischen uns. "es ist gut…" er öffnet noch einmal langsam, viel zu langsam die Augen. und die Ruhe, die ich darin sehe, droht mich zu zerbrechen. in diesem Moment, den ich nicht wahrhaben will, muss ich vor mir selbst zugeben, was ich doch schon seit vor der Schlacht ahne. und es ist ein Messer in meiner Seele. mein Protest ist mehr ein Wimmern denn verständliche Worte. und ich flehe den Goldenen, den Drachensang an. Federleicht spüre ich Siwars Lied im Sturm meiner Kraft. "ich kann ihn rufen hören…" und er, der soviel mehr ist, als ich es jemals zu sein vermag, lehrt mich noch in diesem Augenblick, wohin der Weg führt. und ich folge ihm.
Das leise Echo seines Liedes klingt neben dem meinen jetzt. und ich verstehe. verstehe, was ich tun muss. was ich tun will. Tränen verschleiern meine Sicht. aber ich stille den Fluss meiner Kraft. "vertrau mir…" ein Flüstern kaum, und doch spüre ich, wie er, der mir doch schon entgleitet, innehält. und in diesem Atemzug schenke ich ihm, was wir ihm längst hätten geben sollen.
Ich finde Worte für ihn. Worte, die dort, wo der Goldene uns in diesem Moment zusammenhält, zu Bildern werden. Ich schenke ihm Erinnerungen, an das, was sein wird. Kraft für den Weg, der jetzt vor ihm liegt. und so flüstere ich, die Stimme heiser vor Tränen, von den Wäldern und Berghängen, von den Dörfern und Küsten der Insel, die zu seiner Zeit Osarien hieß. und ihrer Schönheit. von der Stille des leeren Schlachtfeldes unter dem Sommermond. vom Schatten eines Tores, stark und fest gegen den Feind. und vom Sonnenaufgang, der das Gold des Banners über dem Tor zum Leuchten bringt.
als die ersten Sonnenstrahlen durch das Bild, das nur wir beide sehen, fallen, findet sein letzter Atemzug ein Lächeln.
und meine Trauer bricht sich Bahn.
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